Forschungsgesellschaft Flucht und Migration  | Flüchtlingsrat Niedersachsen  | Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hg.)

FFM-Heft 10: AusgeLAGERt

Exterritoriale Lager und der EU-Aufmarsch an den Mittelmeergrenzen

ISBN 3-935936-44-3  | erschienen 08/2005  | 190  Seiten  | Paperback  | vergriffen | 10,00  €

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Die Herausgeber haben einen reichhaltigen Material- und Diskussionsband zur EU-Migrationspolitik zusammengestellt, der durch die dramatischen Ereignisse im September und Oktober an den Grenzen zu Ceuta und Melilla bedrängende Aktualität erhalten hat. Das Mittelmeer als neuer Graben, an dem die Festung Europa die Abwehr der Flüchtlinge organisiert und tausendfachen Tod in Kauf nimmt.

Ausgehend von der „Cap-Anamur-Affäre“, der spektakulären Rettungsaktion 37 schiffbrüchiger Migranten im Mittelmeer im Sommer 2004, wird die europäische Lagerpolitik und die Ausdehnung der Migrationskontrolle auf die nordafrikanischen Staaten grundlegend untersucht. Im Editorial der Redaktion heißt es zusammenfassend: „In dem europäischen Versuch, die transnationale Migration nach Europa zu unterbinden, festzusetzen und in die weltweiten Elendszonen zurückzuschieben, markieren die Lager an den Mittelmeerrändern entscheidende Knotenpunkte der Migrationskontrolle. Die Lager, Internierungs- und Haftzentren bilden ein unerlässliches Element, um Menschen gewaltsam, massenhaft und effektiv aus Europa herauszuhalten oder wieder herauszuschaffen. Auf der anderen Seite des Mittelmeeres setzt sich die Logik der Lagergewalt fort und steigert sich bis ins ‚Sterben lassen in der Wüste‘.“

Die engagiert schreibenden Autorinnen und Autoren unterstreichen, dass sich der polizeimilitärische Aufmarsch der EU an den Mittelmeergrenzen gegen die Aspirationen der Weltarmut richtet, die sich auf ihrer Suche nach einem menschenwürdigen Leben gezwungen sieht, die todbringende Route durch die Sahara und über das Mittelmeer einzuschlagen - einer Region, in der sich die globalen Zonen des Todes und des Wohlstands überlappen.

Da sich alle drei politischen Organisationen an den bundesdeutschen Anti-Lager-Protesten beteiligen, wird auch diese Seite des Konflikts dokumentiert. Die Herausgeber richten sich an eine kritische Öffentlichkeit, die sich gegenüber der Wiederkehr der Lager, eingedenk der deutschen und der europäisch-kolonialen Geschichte, nicht gleichgültig verhalten kann.

Ein detaillierter Überblick über den Inhalt des Heftes findet sich im Editorial.

Als weitere Leseprobe das Thesenpapier von Thomas Hohlfeld und Dirk Vogelskamp:
Der Krieg gegen die trikontinentale Massenarmut - Migration, Flucht und die Rückkehr der Lager



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