Ein schönes Beispiel dafür, wie man intelligent zeitgeschichtliche Kriminalromane schreiben kann. So könnte in der Tat eine radikale jüdische Widerstandsgruppe agiert haben, lange bevor Tarantino seine »Inglourious Basterds« ins Rennen schickte. Ein kluges Nachwort von Elfriede Müller liefert den nötigen Kontext. Gut, dass solche Bücher immer noch übersetzt und sorgfältig gemacht werden.
Thomas Wörtche, Leichenberg 10/2010
Wer glaubt, dass Quentin Tarantino sich seine jüdische Freischärlertruppe in "Inglourious Basterds" komplett aus den Fingern gesogen hat, kann sich durch Patrick Rotmans Die Seele in der Faust eines Besseren belehren lassen.
Michael Koltan, Gebrochene Helden, Jüdische Allgemeine, 9.12.2010 mehr ...
Rotman schafft es, nicht nur ein aufregend plastisches Bild des antifaschistischen Widerstands in Paris zu erzeugen, sondern nebenbei auch Fragen nach der Darstellung und Vermittlung von Geschichte zu stellen.
Markus Baumgartner, kritisch-lesen.de mehr ...
Indem der Roman die Schwierigkeiten beim Darstellen der historischen Wahrheit mit zum Thema macht, ist er in der Lage, die einfachen Schwarz-Weiß-Schemata zu durchbrechen, ohne in historischen Relativismus zu verfallen. Und dabei dennoch eine aufregende Geschichte über Kampf, Liebe und Verrat in finsteren Zeiten zu erzählen.
Michael Koltan auscult-mag mehr ...
"Die Seele in der Faust" ist ein vielschichtiger Kriminalroman, der neben einer spannenden Handlung einen wahren Crashkurs über den Widerstand im Paris der Besatzungszeit beinhaltet. Darüber hinaus liefert Rotman eine Neuinterpretation des Detektivs als Historiker.
Kerstin Schoof ausEuropolar mehr ...
Die Berliner Assoziation A widmet sich seit einiger Zeit auf höchstem Niveau dem Krimi noir. Zuletzt ist Patrick Rotmans „Die Seele in der Faust“ erschienen. Der in Frankreich angesehene Regisseur wechselt das Fach und schreibt einen historischen Krimi - oder ein kriminologisch aufbereitetes Historienbuch, je nach Sichtweise. Originaldokumente und Zeitzeugenberichte verwebt er in seinem Text zu einer Geschichte von vier Jugendlichen, die während der Zeit der deutschen Besatzung in Paris im Widerstand gelebt haben. Das Alter Ego des Autors, ein Regisseur, will herausfinden, was mit einem von ihnen, der als vermisst gilt, geschehen ist. Auf verschiedenen Zeitebenen wird die Stimmung des ständigen Ausnahmezustands evoziert. Hochspannung ist garantiert bei dieser lehrreichen Geschichtsstunde in Romanform.
Simon Hadler und Johanna GrillmayerStändiger Ausnahmezustand ausORF - Kriminews


Informationen zu

  • Patrick Rotman mehr