Lange war das Buch, "Autonome in Bewegung" vergriffen – nun ist es neu aufgelegt und ergänzt worden. Radio Corax sprach mit einem der Autoren.
Radio Corax, 3. August 2020 mehr ...
Die Autor*innen formulieren den Anspruch, nicht nur Ereignisse aufzuzählen, sondern möglichst auch wertvolle Anregungen und Ansätze für weitere Diskussionen zu vermitteln. Als dominante Politikfelder der autonomen Linken in den vergangenen zwei Jahrzehnten werden Klimaaktivismus, die Vorbereitung von Protesten gegen Gipfeltreffen, der Kampf gegen Rechtsradikalismus und Rassismus und die Einrichtung von Refugees-Camps wie etwa 2012 auf dem Berliner Oranienplatz benannt.
Peter Nowak, ND, 13.10.2020 mehr ...
Autonomer Aktivismus ist weit mehr als das, was gemeinhin unter Politik verstanden wird. Das Private ist politisch und autonom sein bedeutet eine Lebensform gegen den Strom und für eine andere, gerechtere und dann auch gewaltfrei erträumte Welt. (...) Es ist ein Buch zum Sich-Erinnern, zum Kopfschütteln und Schmunzeln, und ein erhellendes zeitgeschichtliches Dokument, auch für nachfolgende Generationen.
Elisabeth Voß, Der Rabe Ralf, Okt./Nov. 2020 mehr ...
Während in einer Zeitleiste einige Highlights des autonomen Aktivismus der letzten 40 Jahre notwendig lückenhaft aufgezählt werden, gehen die Texte wesentlich kritischer mit dem autonomen Aktivismus um. Öfter wird festgestellt, dass es in der autonomen Bewegung „heute mehr und größere Fragezeichen in Bezug auf Utopien und Gegenentwürfe und geeignete Strategien gegen den Normalzustand“ gibt. Beim Rückblick auf den Aufbruch der Geflüchteten ab 2012, der sich in dem Refugee-Camp am Oranienplatz und der Besetzung der Gerhard-Hauptmann-Schule manifestierte, gibt es zwei unterschiedliche Einschätzungen, was sehr positiv ist. Es wäre zu wünschen gewesen, dass auch bei anderen Kapiteln die Kritikpunkte deutlicher formuliert worden wären.
Peter Nowak, Blog: der Freitag, 17.10.2020 mehr ...
Die ergänzte Neuauflage war überfällig – schreibt sie doch die Geschichte einer allzu oft wie aus grauer Vorzeit erscheinenden Bewegung weiter und beweist damit deren fortwährende Lebendigkeit und Relevanz. (...) Eventuell wäre es von Beginn an einer Überlegung wert gewesen, in eine erfahrungsbasierte Chronik einer politischen Bewegung, die den Anspruch an sich selbst richtet, im emanzipatorischen Sinne an patriarchalen Verhältnissen zu rütteln, auch Perspektiven abseits männlicher (Helden-)erzählungen mit einzubeziehen. Dies hätte in der Neuauflage ruhig noch einmal kritischer in den Blick genommen werden können.
Isabella Beck, Blog der Jugendkulturen, 6.11.2020 mehr ...
Die in dem Buch präsentierten Bilder, Karikaturen, Icons, Comics und Plakate sind wesentlich aus dem Alternativbewegungsdesign und der Berliner Straßenkampf-Praxis der 1980er und 90er Jahre hervorgegangen. Hier wird ganz sinnbildlich gezeigt, was autonome Bewegung in ihren besten Momenten immer auch war und ist: Militanz und Alltag, Spaß, Sound, soziales Leben und Optimismus. (...) Katzenjammer ist die Sache von Autonomen nicht, das zeigt das Buch in überzeugender Weise. Es zeigt, dass eine Ende der 1970er Jahre als Jugendbewegung gestartete politische Formation in einer Dialektik von Kontinuitäten und Brüchen tatsächlich ein paar Generationswechsel hinbekommen hat. Und zwar als eine linke Bewegung auf der Straße und außerhalb der Institutionen.
Markus Mohr, Militant und unsterblich?, kritisch-lesen.de, 12.1.2021 mehr ...


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