Scheck, Raffael

Hitlers afrikanische Opfer

Die Massaker der Wehrmacht an schwarzen französischen Soldaten

Aus dem Englischen von Georg Felix Harsch

ISBN 978-3-935936-69-9 | erschienen 04/2009 | 200 Seiten | Paperback | lieferbar | 20,00 €

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Platz 4 der Sachbuch-Bestenliste des Monats November 2009!

Das vorliegende Buch untersucht einen bisher wenig beachteten Aspekt des Zweiten Weltkriegs, der das Bild der deutschen Wehrmacht in einem wichtigen Punkt revidieren wird. Bisher hatte die historische Literatur der Wehrmacht für den Krieg gegen Frankreich im Allgemeinen ein korrektes Verhalten bescheinigt, das in scharfem Kontrast zur deutschen Kriegführung im Osten stehe. Aufgrund der Archivquellen, die Raffael Scheck erschlossen hat, ist dieses Bild nicht mehr aufrechtzuerhalten. Damit ist auch die letzte Legende der Wehrmacht, die des »sauberen Westfeldzuges«, nicht länger haltbar.

Die vorliegende Untersuchung belegt erstmals detailliert, dass die Wehrmacht im Mai und Juni 1940 Massaker an schwarzen Soldaten und Kriegsgefangenen verübte, die in der französischen Armee gekämpft hatten, und zeigt auf, wie weit die Nazifizierung der Truppe bereits zu diesem Zeitpunkt fortgeschritten war. Mehrere Tausend schwarze Gefangene wurden während des Feldzugs ermordet und eine unbestimmte Zahl von Schwarzen wurde erschossen, ohne Gelegenheit zu bekommen, sich zu ergeben. Oft machten die Deutsche bei der Suche nach versprengten schwarzen Soldaten keine Gefangenen.

Der Autor stellt die Massaker an schwarzen Soldaten in die Kontinuitätslinie der Brutalisierung der deutschen Kriegsführung seit den Kolonialkriegen gegen die Hereros und den Maji-Maji-Aufstand. Er untersucht darüber hinaus die deutsche Propaganda gegen die sog. »Schwarze Schmach« während der Rheinlandbesetzung, welche die Stationierung der Kolonialtruppen als Verbrechen und Provokation darstellte. Die Nationalsozialisten hielten die Erinnerung an diese Hetzkampagne auch nach 1933 wach. Als Rheinlandbastarde diffamierte Kinder wurden während des Dritten Reichs erfasst und sterilisiert.

»Das Unternehmen Barbarossa geriet von Anfang an zu einem Vernichtungs- und Auslöschungskrieg. Die Massaker in Frankreich aber gehörten zu seiner mörderischen Ouvertüre« (Raffael Scheck in der ZEIT).

Internationale Pressestimmen:

»Die Offensive der Wehrmacht von 1940 in Frankreich galt lange als relativ zivilisierte Angelegenheit, in welcher sich die Deutschen an das Kriegsrecht hielten und ihre Gegner mit Respekt behandelten. Nun hat Raffael Scheck in einem klar strukturierten, ausgewogen argumentierenden und blendend geschriebenen Buch nachgewiesen, dass die Kampagne in Frankreich ein klarer Schritt in Richtung Barbarisierung des Krieges war. [...] Die Tiefe der Analyse und die souveräne Beherrschung der Quellen machen dieses Buch zu einem herausragenden Beispiel dafür, was militärgeschichtliche Forschung zu leisten vermag. Dieses Buch wird wohl das Standardwerk zu diesem Thema bleiben und es sollte von allen gelesen werden, die den Platz der Wehrmacht in der Geschichte verstehen wollen« (American Historical Review, Geoffrey P. Megargee, Autor von » War of Annihilation: Combat and Genocide on the Eastern Front«).

»Das Anliegen des Buches ist nicht, eine ›Konkurrenz‹ der Opfer der nationalsozialistischen Barbarei zu befördern. Sein Interesse liegt vielmehr darin, die Legende einer sauberen Wehrmacht in Frage zu stellen sowie eine Neubewertung der lang gehegten Unterscheidung zwischen einem ›schmutzigen‹ Krieg im Osten und einem angeblich anständigen Krieg im Westen vorzunehmen« (Le Monde).

»In jeder Hinsicht [...] eine der bedeutsamsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen des Jahres« (Histobiblio.com).

»Mit Raffael Schecks Untersuchung liegt endlich eine Monografie zu einem unbeachteten, spezifisch motivierten Verbrechen der Wehrmacht vor. [Sie] würdigt die Bedeutung der Verbrechen gegen Schwarze, die der europäisch-weiße Blick so lange ignoriert hat« (
Rosa Fava, hagalil).

»Im Buch ›Hitlers afrikanische Opfer‹ steckt die initiale Kraft, die das Schweigen über die Wehrmachtsmorde an schwarzen Soldaten aufzulösen vermag« (Albrecht Kieser, DRadio).



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