Simha Rotem

Simha Rotem wurde am 10. Februar 1924 als Sohn von Zvi und Miriam Rathajzer-Minski im Warschauer Vorort Czerniaków geboren. Er war das älteste von vier Kindern.

Bereits mit zwölf Jahren schloss er sich der zionistischen Jugendorganisation Hanoar Hatzioni an. Beim Überfall der Deutschen auf Polen im September 1939 wurde das Haus der Familie bombardiert. Simha Rotem verlor dabei seinen Bruder und fünf weitere Familienmitglieder und wurde selbst durch einen Splitter am Hals verletzt.

Im Jahr 1942 schloss er sich der Jüdischen Kampforganisation ŻOB an und beteiligte sich im folgenden Jahr am Warschauer Ghettoaufstand, den er als einer der wenigen überlebte. 1944 beteiligte sich Kazik am Warschauer Aufstand und bereitete als Mitglied der Bricha anschließend noch vor Kriegsende Fluchtwege nach Palästina vor.

Nach dem Krieg schloss sich Kazik der Nakam-Gruppe an, die Vergeltungsaktionen gegen die Nazis plante. Anschließend wanderte er nach Palästina aus und beteiligte sich 1948 in den Reihen der Hagana am israelischen Unabhängigkeitskrieg.

Später heiratete er und bekam mit seiner Frau Gina zwei Söhne. 1997 wurde er mit der Wallenberg-Medaille der Universität Michigan ausgezeichnet. Als Mitglied des Yad-Vashem-Rates begutachtete er Anträge zum Titel »Gerechte unter den Völkern«.

Simha Rotem, Kazik, ist am 22. Dezember 2018 gestorben.

© Foto: Witold Orski
Simha Rotem
 

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