Ausstellung Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung ist auch das Buch "Unsere Opfer zählen nicht. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" als Begleitband zur Ausstellung neu erschienen.

Hintergrund der Ausstellung:
Bis 1945 leisteten Millionen Soldaten aus der Dritten Welt freiwillig oder zwangsrekrutiert Militär- und Arbeitsdienste für die kriegführenden Kolonialmächte, um die Welt vom europäischen Faschismus und japanischen Großmachtwahn zu befreien. Weite Teile der Dritten Welt – von der lateinamerikanischen Küste über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück.
Bereits vor Kriegsbeginn in Europa herrschte in Afrika seit 1935 ein internationaler Krieg um Äthiopien, 1937 folgte der japanische Angriff auf China. Allein in China forderte der Krieg mehr Opfer als in Deutschland, Italien und Japan zusammen und bei der Befreiung der philippinischen Hauptstadt Manila von den japanischen Besatzern starben mehr Zivilisten als in Berlin oder Dresden.
In der Dritten Welt gab es allerdings nicht nur Opfer, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte, die im Krieg an deren Seite kämpften – von Nordafrika und Palästina über den Irak und Indien bis nach Thailand und Indonesien.
Fakten wie diese, im hiesigen Geschichtsdiskurs oftmals ausgeblendet, werden in der Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" mit Fotos und Texten, Hörstationen und Videos erstmals ausführlich präsentiert.

Nach der Berliner Premiere geht die Ausstellung auf Wanderschaft und wird in mehreren Städten der Bundesrepublik zu sehen sein.

Für weitere und ständig aktualisierte Informationen siehe:

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Redebeitrag von Karl Rössel zur Eröffnung der Ausstellung